Ob für den Materialfluss, für Produktionsstraßen oder für Verarbeitungsprozesse von Werkstücken, Elektromotoren kommen in der Industrie in vielfältigen Anwendungsgebieten zum Einsatz. Da Motoren in Industrieanlagen teilweise 24/7 laufen, schlummert in ihnen häufig ein enormes Energieeinsparpotenzial. Während technologisch veraltete Elektromotoren einen hohen Energieverbrauch haben, kann durch den Einsatz und die Weiterentwicklung hocheffizienter E-Motoren bis zu 70% und mehr Energie eingespart werden.
Was macht einen hocheffizienten Elektromotor aus?
Von 1998 bis 2008 wurden Elektromotoren europaweit in die Effizienzklassen EFF3 bis EFF1 eingeteilt (eff = efficiency). Seit 2008 gibt es eine international gültige Normierung für Effizienzklassen (IEC 60034-30-1:2008). 3-Phasen Asynchronmotoren von 0,75 kW bis 375 kW wurden hiernach zunächst in die Energieeffizienzklassen IE1 bis IE3 eingeteilt. 2014 wurde der Leistungsbereich ausgeweitet und die Energieeffizienzklassen um den Wirkungsgrad IE4 erweitert. Außerdem umfasst die neue IEC-Norm nun auch 8-polige Motoren. Der Hauptunterschied zwischen den Effizienzklassen EFF und IE liegt im Messverfahren. Nach dem neuen Messverfahren werden Zusatzverluste heutzutage präziser ermittelt als zuvor.
IE1 = Standard Wirkungsgrad
IE2 = Hoher Wirkungsgrad
IE3 = Premium Wirkungsgrad
IE4 = Super Premium Wirkungsgrad
IE steht hierbei für International Efficiency. Die weltweite Vereinheitlichung ermöglicht den internationalen Vergleich und die Zertifizierung von Elektromotoren. Seit dem 1. Juli 2021 müssen ungeregelte Motoren (0,75–375 kW) mindestens Effizienzklasse IE3 erreichen, um auf dem Markt angeboten werden zu dürfen. Ziel ist es, den Prozentsatz an hocheffizienten Motoren kontinuierlich zu vergrößern.